Flucht ist Menschheitsgeschichte – Menschenrechte gilt für Alle!
Seit 2018 widmen wir uns jedes Jahr am Tag der Menschenrechte dem Thema Flucht und deren Ursachen. Dabei beleuchten wir diese Thematik aus der Sicht von Künstler:innen und Autor:innen mit Flucht-/Migrationsgeschichte als Präsenzveranstaltung und als audiovisueller Live-Stream via Social Media aus dem Haus am Dom aufgreifen.
Konzept
Die Initiative UBUNTU PASSION ART von Ubuntu Haus organisiert eine Veranstaltung, bei dem Künstler:innen mit Flucht- und Migrationsbiografie Beiträge in Form von Gesang, Lesungen, Poesie präsentieren. Aufgrund der jüngsten Kriegs- und Fluchtereignisse in der Ukraine wollen wir mit dem Themenabend darauf aufmerksam machen, dass Krieg, Flucht und Vertreibung überall plötzlich stattfinden können und dass wir unsere Solidarität mit den Leidtragenden ausdrücken. Uns ist es wichtig, Menschen eine Plattform zu ermöglichen, damit von Diskriminierung und Rassismus Betroffene ihre eigene Narrative einem Publikum erzählen. Die Gastbeiträge von Journalisten: innen und Autor: innen, die ihre Fluchtgeschichte erzählen, geben uns Impulse, um in die Thematik einzutauchen. Sie sprechen über Unterdrückung, Verfolgung und Flucht und ihre Bewältigungsstrategien. Ausgehend von diesen persönlichen Einblicken werden wir in einer anschließenden Podiumsdiskussion ein Resümee zu aktuellen Ereignissen, Menschenrechten und deutscher Flüchtlings- und Asylpolitik ziehen. Ein wichtiges Element unserer Arbeit ist es, aktuelle gesellschaftskritische Themen in einen größeren historischen Zusammenhang zu stellen. Für ein Verständnis von Demokratie und den Erhalt demokratischer Werte muss auch in Deutschland jeden Tag gekämpft werden. Die systematische Blockade von Schutzsuchenden an den europäischen Außengrenzen erfordert regelmäßige Diskussionen über politische Lösungsmöglichkeiten zwischen echter Abschottung oder Willkommenskultur und Bekämpfung der Fluchtursachen.
Film, Poesie, Musik und Theater sind Instrumente, die dazu beitragen, eine gerechte und mitfühlende Gesellschaft zu entwerfen und die vermeintlichen Gegensätze von WIR und DIE! aufzubrechen, um Bewusstsein für Zusammengehörigkeit und Solidarität zu schaffen.
UBUNTU PASSION ART, vor einigen Jahren vom Verein Projekt Moses gegründet, ist ein unabhängiges und selbstorganisiertes Diaspora-Kollektiv, bestehend aus Künstler:innen, Geflüchteten und engagierten Menschen aus der Frankfurter Stadtgesellschaft. Die jeweilige Zusammensetzung kann von Aktion zu Aktion variieren, aber das Ziel bleibt immer dasselbe: Gemeinsam mit dem Publikum Dinge in unserer Gesellschaft aufzudecken, die allzu oft in Vergessenheit geraten. Der gewählte Ansatz ist jedoch keine informationsbasierte Konfrontation, sondern eine innovative und kreative Herangehensweise an das Thema der Menschlichkeit. Der Ansatz basiert auf Empathie und Emotionen. Mit verschiedenen Kunstaktionen und Diskussionsrunden mit Politikern aus der Stadtgesellschaft initiieren wir einen Perspektivenwechsel auf BIPoC – weg von der Stigmatisierung hin zu einem positiven Bild als Teil dieser Gesellschaft. Wir entwickeln Projekte zum Verständnis von Demokratie, zur Stärkung der pluralen Gesellschaft.