Projektkonzept: Versöhnungsarbeit zwischen verfeindeten Nachbarländern in der Diaspora
Hintergrund
Feindseligkeiten entstehen oft nicht aus den Bürgern selbst, sondern werden durch Politiker geschürt, die ihre eigenen Interessen verfolgen. Sie verursachen Unruhe und Kriege, indem sie bestimmte Gruppen gegeneinander aufhetzen und die Bevölkerung mit falschen Informationen und Meldungen in Feindschaft und Hass treiben. Diese Spannungen nutzen Regierungen, um ihre Macht zu festigen, wobei Diktatoren sich selbst als Retter und Beschützer inszenieren.
Problemstellung
Als Eritreer in der Diaspora erleben wir seit langem die Feindschaft zwischen Eritrea und Äthiopien. Trotz der Unabhängigkeit Eritreas hat sich die Lage nicht verbessert. Der Krieg, der 1961 mit dem Befreiungskrieg begann, setzte sich nach der Unabhängigkeit 1991 fort. Ein erneuter Kriegsausbruch 1998 führte 2003 zu einem Friedensabkommen in Algerien. Doch 2019 brach erneut ein Konflikt zwischen Eritrea und der Tigray-Region in Äthiopien aus, bei dem die eritreische Regierung des Genozids an den Tigray-Menschen beschuldigt wird.
Diese Konflikte belasten das Zusammenleben und den Alltag der Menschen in der Diaspora, da die Ereignisse in der Heimat auch ihr Leben beeinflussen.
Zielsetzung
Die Initiative “Let’s Talk About Horn Africa” von Ubuntu Passion Art zielt darauf ab, durch Dialogveranstaltungen zwischen Eritreern, Tigray-People sowie Amhara und Eritreern Versöhnungsarbeit zu leisten. Ziel ist es, ein Zusammenkommen und Zusammenrücken in der Diaspora zu fördern.
Konzept
Ubuntu Passion Art strebt danach, Frieden zu schaffen, indem Bürger zusammenkommen und über ihre Probleme diskutieren. Der Fokus liegt dabei auf versöhnungs- und zukunftsorientierten Dialogen, nicht auf der Suche nach Schuldigen. Diese Dialoge sollen bei den Bürgern beginnen und nicht bei Politikern, Regierungsvertretern oder Eliten. Wenn Bürger zusammenkommen und ihre Probleme besprechen, können sie einen großen Gewinn für die Diaspora erzielen, der sich später auch auf das Heimatland auswirken kann.
Vorgehensweise
- Dialogveranstaltungen: Regelmäßige Treffen und Diskussionsrunden zwischen den betroffenen Gemeinschaften organisieren.
- Fokus auf Versöhnung: Förderung eines zukunftsorientierten Dialogs, der auf Versöhnung ausgerichtet ist.
- Einbindung der Gemeinschaft: Aktive Einbindung der Diaspora-Gemeinschaften, um ein breites Spektrum an Perspektiven zu gewährleisten.
- Schaffung eines sicheren Raums: Bereitstellung eines sicheren und neutralen Raums, in dem die Teilnehmer offen und ohne Angst vor Repressalien sprechen können.
Wirkungsgrad
Dialog und Versöhnung sind die wirksamsten Mittel, die die Menschen in der Diaspora einsetzen können. Die Privilegien, in einem demokratischen Land zu leben, ermöglichen es, solche Veranstaltungen ohne den Druck der Heimatlandpolitik durchzuführen. Dies ist der beste Weg, um aus der Diaspora heraus Veränderungen zu bewirken.